PERFORMANCE & SCULPTURES ON MOSS BEDS
SSSSUUUU-GUUUUNG-GGGGAAAA
mit
Changdarc
Brigitte Huezo
iSaAc Espinoza Hidrobo
Nam sook Kim-Brücker
Paula Julie Pintsch
Aro Han
Black Pearl de Almeida
Kostüme: Changdarc, Nam Sook Kim-Bücker, Mira Mann & Anna R. Winder
Part I
you will die even
if the god of death is your uncle
24. Juli 2021
16 Uhr
Part II
BANG!
14. August 2021
19 Uhr
Part III
the wish-granting bag
4. September 2021 (neues Datum)
17:00 Uhr
Treffpunkt an der Blutbuche
In ihrer dreiteiligen Performance SSSSUUUU-GUUUUNG-GGGGAAAA beschäftigt sich Mira Mann mit koreanischen Traditionen des Performativen. Die Künstlerin stellt das Vermögen dieser Traditionen heraus, dekoloniale Geschichten jenseits eurozentrischer Perspektiven herzustellen. Ausgangspunkt der Performance bildet eine der fünf mündlich überlieferten koreanischen Pansori-Erzählungen mit dem Titel Sugungga (dt.: Das Lied des Unterwasserpalasts). Pansori ist ein koreanisches Genre des epischen und musikalischen Erzählens, das im 17. Jahrhundert in engem Zusammenhang mit den Zeremonien und dem narrativen Gesang der Mudang-Schaman*innen entstand und unter anderem von Kiseang (koreanische Kurtisan*innen, Unterhaltungskünstler*innen und Sexarbeiter*innen der Joseon Dynastie und ihren Nachfolger*innen) interpretiert wurde. Das Interesse Mira Manns gilt dabei sowohl den hybriden Erzählweisen des Pansori, als auch ihren vielfältigen Interpret*innen, die in der offiziellen koreanischen Geschichtsschreibung nur selten Erwähnung finden. In der Rückbindung an ihre Narrative und Seinsweisen erzählen die Performer*innen in einer freien Adaption des Stücks individuelle Geschichten subversiver Grenzgänger*innen, die darauf abzielen kulturelle Vormachtstellungen, rassistische Fehlzuschreibungen, die Privilegierung von Heteronormativität und binäre Geschlechterzuschreibungen zu destabilisieren. Darüber hinaus spinnen sie Verbindungen zu Wissensquellen über verlorene Relationen der Menschen zur Natur.
Panoscene, 2021
modulare Bühnenelemente, gebranntes Kiefernholz, Stahl
Mira Manns ortsspezifische Settings und Live-Performances zeigen das Interesse der Künstlerin für spekulative Fiktion, Literatur und das Geschichtenerzählen als Medium um soziale Strukturen und alternative Erzählungen zu visualisieren. Die modulare Installation Panoscene ist eine skulpturale Setzung, welche für die Performance SSSSUUUU - GUUUUNG – GGGGAAAA die zusätzliche Funktion der Bühne übernimmt. Innerhalb der Installation befragt die Künstlerin Blickregime sowohl auf ihre regulierenden und normativen Wirkungsweisen als auch auf ihre Möglichkeiten der Umcodierung. Die Form der Arbeit erinnert an die des Zeotrops: Das Zeotrop ist eine einfache Animationsapparatur, die aus einer mit Schlitzen versehenen Trommel besteht. Wird diese gedreht, geraten die in ihrem Inneren befindlichen Bilder in Bewegung. Durch die Allumsichtigkeit der Apparatur können diese von mehreren Personen gleichzeitig betrachtet werden. Die 360-Grad-Ansicht verweist einerseits auf einen omnipräsenten, kollektiven Blick und produziert andererseits eine demokratische, mehrperspektivische Dramaturgie, welche durch die selbstbestimmte Positionierung der Betrachter*innen hergestellt wird. Zusätzlich kann die Erzählung durch die bewegliche Struktur der Bühne abermals variiert werden. In Verbindung mit der darin stattfindenden Performance wird die Installation zu einem bildgenerierenden Raum, welcher sich an der Rezeption, dem Framing und der Transformation der darin erzählten Geschichte beteiligt.
Mira Mann (*1993 in Frankfurt am Main, DE) lebt und arbeitet in Düsseldorf. Sie studiert an der Kunstakademie Düsseldorf in der Klasse von Dominique Gonzalez-Foerster.
Ein Projekt der
Mit Unterstützung von